Umgang mit Veränderungen im Unternehmen

Nicht selten stehen wir vor neuen Herausforderungen im Alltag. In der IT-Welt bedeutet das zum einen den Umgang mit neuer Software / SaaS-Lösungen kennen zu lernen. Es kann aber ebenso bedeuten, dass Vorgesetzte sich beruflich neu orientieren und kündigen und neue Mitarbeiter hinzu kommen. Wie man damit am besten umgeht, erfährst du hier.

TL;DR (too long; didn’t reed)

Veränderungen bringen Schwung, Energien jeglicher Art und richtig genutzt kann eine neue Situation viele Vorteile bringen. Man muss nur die positiven Aspekte und Potentiale erkennen.

Was bedeutet „Veränderung“ in diesem Zusammenhang?

Der Anlass des Artikels ist eine persönliche Veränderung in meinem derzeitigen Mitarbeiterbereich. In einem ständig wachsenden Unternehmen sind unbedingt Fachkräfte notwendig, die gesetzte Ziele erreichbar machen. Mit dem ersten Tag eines neuen Mitarbeiters findet Veränderung statt.
Diese Neuerung ist wünschenswerterweise positiv – neue Inputs, andere gedankliche Ansätze, Erfahrungswerte, persönliche Meinungen zum Leben.

Weitere Themen können sein:

  • Menschlich/Team:
    • Neuer netter Mitarbeiter
    • Neuer anstrengender Mitarbeiter
    • Ein neuer Chef/Vorgesetzter in der Firma
    • Zerbrochene Freundschaften in einem Team
  • Unternehmerisch:
    • Unternehmenswachstum, Übernahme des eigenen Unternehmens von einem dritten Konzern, Neuausrichtung der Firma
    • Adaptierte Prozessabläufe, Einführung eines Ticketsystems
  • Persönlich/Mitarbeiter:
    • Persönlicher Entscheidung zum Jobwechsel
    • Beschränkung von bestehenden Freiheiten

Veränderung im Team

Ist eine Veränderung im Team immer etwas Positives?

Prinzipiell entwickelt sich jede Veränderung zu etwas Positivem. Diese Sichtweise kommt aber ganz besonders aus den eigenen Erfahrungen. Abwechslung schafft objektiv gesehen neuen Schwung gemäß dem Spruch „neue Besen kehren gut“. Jedoch kann ebenso der Schuss nach hinten losgehen. Da sich im Marketing oft Themengebiete & Erfahrungen überschneiden, kann es ganz schnell zu Rivalitäten kommen.

In dem 5 Phasenmodell von Tuckman Kann man sehr gut sehen, dass nach der

  • 1. Phase, der Forming Phase (Orientierung, Findung) bereits die
  • 2. Phase kommt – die Storming Phase. Es werden die Rollen neu ausgefochten, es gibt Reibungen im Team und der Ton wird rauer. Es ist ganz normal, diese Phasen durchzumachen.
  • Nach der 3. Phase (Norming Phase), in der die Rollen gefestigt werden und der Sturm sich legt, kann das Team das Vollgas geben, während es in der 4. Phase ist: die Performance-Phase

Tritt die Performance Phase immer ein?

Meinen Erfahrungen nach lautet die Antwort „Nein“. In der Storming Phase entstehen Konflikte, die wenn sie nicht geklärt werden, sich schleichend fortführen. Gerade als sensibler Mensch spürt man die Spannungen sehr deutlich und permanent. Deshalb mein Tipp an Leads und Vorgesetzte: Regelmäßig und mit voller Aufmerksamkeit bei den Mitarbeitern nachfragen, ob noch alles passt oder was gerade aktuell ist. Gerade im operativen Geschäft vernachlässigt man die Basis. So erspart man sich einen Supergau, sorgt für gutes Klima und kann besser einschätzen, was das Team brauch um weiterhin erfolgreich zu sein ohne bis aufs nächste Mitarbeitergespräch zu warten. Sofern man mit sozialer Kompetenz wenig gut vertraut ist, ist es ratsam sich einen Transformations-Manager oder Consultant zu Rate zu ziehen.

Was, wenn ein schwieriges Teammitglied sich nicht integrieren kann?

Bevor man sein Personal aufstockt, braucht es einen gutes Gespür dafür, was ein Bewerber drauf hat und nach welchen Werten er arbeitet. Wenn es dann soweit ist und ein gültiger Arbeitsvertrag besteht und ein/e Neue/r ins Team kommt, zeigt sich schnell, wie gut es harmoniert. Nicht selten kommt es vor, dass es so gar nicht passen mag. Die Rangeleien nehmen kein Ende, fehlende Aufmerksamkeit für die Einschulung, Neid, Dampfplauderei, zwei Alphatierchen treffen aufeinander, das Arbeitspensum passt nicht. Einen Menschen kann man nicht grundlegend ändern – was also tun mit der Situation?

Nach alten Werten wäre das der ideale Zeitpunkt für eine Kündigung. Allerdings gibt es auch weit mehr Möglichkeiten. In einem Menschen schlummert oft mehr Potential, als man zuerst sieht. Vielleicht ist er im richtigen Unternehmen angestellt, aber an der falschen Stelle mit den falschen Einstellungswerten positioniert. Ein sinnvolles Vorgehen wäre:

  1. Den Mitarbeiter mit der Problematik nach 2 Wochen, spätestens nach 1 Monat nach seinem Befinden zu fragen oder ggf. bei Konflikten in einer Mediation herausfinden, wo die Konfliktpunkte und Unzufriedenheit liegen
  2. Potentiale und Wünsche erfassen
  3. Bedürfnisse der Firma erkennen, laufende und anlaufende Projekte in Betracht ziehen und Mitarbeiter gedanklich hinzufügen.
  4. Passen diese Puzzlestücke zusammen? Dann den Mitarbeiter mit der neuen Position konfrontieren.
  5. Daraufhin zeigt sich, ob es ein generelles, persönliches Problem gibt oder nur die Jobposition falsch gewählt wurde.

Unternehmerische Veränderungen

Wenn das eigene Unternehmen verkauft wird, kann das der Horror sein. Aber genau so neue Gelegenheit um Erfahrungen zu sammeln. In einem international ausgerichteten, 250 Menschen-großen Unternehmen kann das bedeuten, dass plötzlich die Anweisungen nicht mehr aus dem eigenen Büro kommen, sondern aus der Hauptstadt des Landes aus dem das Elternunternehmen sitzt. Das kann auch mal eben auf einem anderen Kontinent sitzen.

Ich habe mit der Veränderung keine Probleme gehabt. Es wurde nur die Kommunikation schwieriger aufgrund der Zeitverschiebung, Sprache und Netzwerkproblemen.

Es war eine lange Findungsphase innerhalb des Unternehmens. Somit probiert jede Abteilung, was für sie passt, checkt andere Systeme des Elternkonzerns und findet neue Wege und Möglichkeiten. Nach einem Jahr gab es dann schon gut laufende Prozesse.

Ein neuer Job als persönliche Veränderung

Jobwechsel ist für den ein oder anderen Menschen ein Grauen. Denn man arbeitet sich neu ein, muss Dinge lernen, neue Menschen kennen lernen und sich etablieren. Alles Dinge, die ich persönlich sehr gut finde. Es macht Spaß neue Dinge auszuprobieren um weiter zu kommen.
Die Vorteile sind einfach zu erkennen:

  • Neue Herausforderungen bieten Selbsterfüllung
  • Es fördert die Persönlichkeitsentwicklung, man erweitert seinen Horizont
  • Bessere Konditionen wie Gehalt, Firmenwagen, Bonuszahlungen, Kuchenpausen
  • Sprengen der Ketten von Einschränkungen
  • Entstehen neuer Bekanntschaften, Netzwerk erweitern
  • Verwandlung von Routine zur Mitgestaltung eines Unternehmens (z.B. Wechseln von Corporate zu Startup)
  • Hard Reset alter Konflikte, die kein Ende nehmen

Ich kann in der IT nur empfehlen neue Erfahrungen zu sammeln. Es hilft eingestaubte Denkansätze zu erneuern, neue Herausforderungen anzunehmen und sich selbst zu beweisen, was man so drauf hat. Es schleicht sich oft die Routine ein, die man nur dann auflösen kann, wenn es von mehr als nur einer Person vorangetrieben wird. Diesen Fall hat man insgesamt gesehen eher selten.

Resümee

Zu viel Veränderung auf ein mal ist nicht zu empfehlen. Schrittweise Veränderungen vorzunehmen bewirkt hingegen, dass sich jede Persönlichkeit, egal ob jung oder alt, konservativ oder anarchisch auf die neue Situation einstellen kann. Und am Ende wird alles gut. Sowieso