StartUp oder Corporate – 5 Antworten für die Jobsuche

Du suchst einen Job, aber weißt nicht, welche Firma zu dir passt? Hier bekommst du ein paar Tipps, wie ich ich zu meiner Traumfirma gekommen bin.

Ich bin seit meinem 21. Lebensjahr nun berufstätig und habe nun einige Firmen kennen gelernt. Es ist als ob man sich durch neue Arbeitsstellen selbst besser kennen lernt. Seit 2010 arbeite ich nun in Österreich. Diese Erfahrungen sind sehr vielseitig und schön, so dass ich sie unbedingt teilen mag. Es handelt sich lediglich um meine persönlichen Eindrücke, die keineswegs auf dich zutreffen müssen. Lass dich einfach inspirieren.

Frage 1: Was erwarte ich vom Unternehmen?

Benefits, Bonuszahlungen, Kantine, gute Lage, gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel und ein langfristiger Job sind tolle Erfahrungen, die ich mit großen Unternehmen gemacht habe.

Kleine Firmen hingegen haben andere Vorteile. Sie sind viel persönlicher. Bei einer Belegschaft von ca. 10-20 Personen kennt man alle mit Namen und kann im Groben sagen, wie die Persönlichkeit jedes Einzelnen ausschaut. Die Kommunikationswege sind kurz, die Prozesse sind am entstehen oder fehlen ganz. Also das ganze Gegenteil von einer großen Firma.

Frage 2: Wie persönlich magst du deine Kommunikation?

Bei internationalen Unternehmen ist es üblich mit Mitarbeitern aus anderen Ländern oder gar anderen Kontinenten zu kommunizieren. Dabei sind. Zeitverschiebungen keine Seltenheit. Ebenso gibt es bedeutende Kulturunterschiede. Als Beispiel für eine typische Zusammenarbeit ist mit dem Subkontinent Indien. Es sind fleißige Arbeiter, die Ihr Bestes geben. Doch kommen durch Sprachprobleme oft Missverständnisse zusammen und das Endprodukt leidet darunter. Dieser Kommunikationskanal (typischerweise Mail, Slack, Skype,..) ist voller Rauschen und kostet Kraft und Zeit.

Ein kleines, lokales Unternehmen kommuniziert ganz anders. Stichwort “auf Zuruf”. Meist wird in der gleichen Landessprache gesprochen, dadurch kommen klare Absprachen zustande. Englisch braucht man in der Regel nur, wenn man in der IT oder im Marketing unterwegs ist.

Frage 3: Liebst du Routine oder Kurzlebigkeit?

Nach einigen Jahren der Zusammenarbeit verschiedenster Unternehmensgrößen von 1-5, 12-20 und >1000 Mitarbeitern ist mir aufgefallen, dass sich auf Kurz oder Lang immer eine Routine einschleicht. Das hat Vorteile – nämlich dass man sich auf seinen Bereich spezialisieren kann, doch bietet es auch Nachteile. Für leistungsorientierte Menschen ist Routine ein grauenhaftes Wort. Denn man lernt nichts Neues und die Herausforderung fehlt.

Allerdings ist in einem Konzern die Tendenz oft stärker ausgeprägt. Da die Prozesse schwer fälliger sind, sind Neuerungen schwerer Umzusetzen. Allerdings sorgen exklusive Firmenfeiern und Teambuildings für Spannung und Abwechslung außerhalb des Büros.

Frage 4: Ist dir Karriere machen wichtig?

Ist die Karriere für dich wichtig, kann es spannend sein in einem großen Unternehmen zu arbeiten. Es ermöglichen sich neue Chancen, sobald ein Mitarbeiter in höheren Hierarchien vom Unternehmen verabschiedet. Kompetente Mitarbeiter werden oft als Teamleads eingesetzt oder sogar Vice Presidents. Zudem hat ein finanzkräftiges Unternehmen meist ein definiertes Budget für Weiterbildungen. Dadurch bleibt man auf dem neusten Stand der Technik und kann seinen eigenen Wert beibehalten & steigern.

In kleinen Unternehmen nimmst du vor allem Erfahrungen für’s Leben mit. Man findet gemeinsam Lösungswege und bestreitet den Weg gemeinsam. Ist das Unternehmen nicht auf Wachstum ausgelegt, wirst du auf dem gleichen Posten sitzen bleiben und es bleibt am Ende nur die Suche nach einem neuen Job.

Frage 5: Wie gut kommst du mit Hierarchie klar?

Viele Arbeitgeber werben mit “flachen Hierarchien”, was gerade in Firmen von über 50 Mitarbeitern nicht möglich ist. Es muss Leads, Manager oder Vorgesetzte geben, die Entscheidungen treffen und Teams ans Ziel bringen. Mit dieser Phrase wird ein Wunschbild erzeugt, das aber in der Realität nicht funktionieren kann. In einem Startup existiert dieses Thema meist nicht. Es gibt Vorgesetzte und Mitarbeiter. Meiner Erfahrung nach gibt es kaum spürbare Hierarchien in kleinen Unternehmen.

Im Big Business spielt der Jobtitel jedoch eine enorm wichtige Rolle. Leider ist für manche Menschen dieser Titel ein Heiligtum. Dadurch lassen sie tiefer gestellte Mitarbeiter spüren, dass sie nicht auf der gleichen Ebene angestellt sind. Dadurch entwickelt sich ein Ungleichgewicht – man arbeitet nicht mehr auf Augenhöhe. Ich habe das als sehr unangenehm empfunden. Der gemeinsame Gdanke, das gemeinsame Ziel war nicht mehr spürbar.

Über die innere Einstellung zum Thema Rangordnung sollte man sich im Klaren sein, bevor man sich auf einen Job bewirbt.

Wertvolle Tipps zum Schluss

Ich habe ein Zitat vor vielen Jahren aufgeschnappt, das sinngemäß lautete “Arbeit ist wie ein Tanz. Man muss den Partner so oft wechseln, bis man den Richtigen gefunden hat”.

  • nutze Probearbeitstage um dein neues Team kennen zu lernen
  • alternativ für Berufseinsteiger können Praktika helfen ein Gefühl für die Arbeitswelt zu bekommen.
  • Reflektiere deine vorherigen Arbeitsverhältnisse und entscheide, wie gut du dich entfalten konntest in den jeweiligen Umgebungen
  • sprich mit Freunden über deine Wünsche, Sorgen, Ideen und erhalte neue Anregungen